Heute begann der Tag schon sehr früh mit einem nachdenklichen Thema: Es ging um die Entführung ukrainischer Kinder in den durch Russland besetzten Gebieten. Als besonderer Gast war Illia Matviyenko, ein zehnjähriger Junge aus Mariupol, begleitet von seiner Großmutter, anwesend, der seine persönliche Geschichte berichtete. Wie höchstwahrscheinlich 200.000-300.000 andere Kinder und Jugendliche (die russische Propaganda spricht von rund 700.000) wurde er unter der Versprechung eines Erholungslagers verschleppt und in das russische Schulsystem integriert, insbesondere mit patriotischen Unterrichtsstunden, die Umerziehung und Zwangseinbürgerungen zum Ziel haben sollten. Jugendliche werden direkt in Militärlager verbracht, Kinder, die ihren Familien entrissen wurden, werden in Russland zur Adoption freigegeben. Der kleine Illia ist eines von gerade einmal 386 Kindern, die nach Hause zurückgeholt werden konnten. Bei Gelegenheit der Veranstaltung konnte ich den ukrainischen Botschafter Oleksii Makeiev kennenlernen und mich mit ihm und meinem lieben Kollegen Roderich Kiesewetter MdB austauschen.