Die Lieferung von Marder-Schützenpanzern an die Ukraine ist gedeckt von Art. 51 der UN-Charta, sie ist richtig, sie kommt wieder einmal zu spät und sie wird ohne Lieferung von Leopard-Panzern leider Symbolpolitik bleiben. Die Bundesregierung wird ihrem Führungsanspruch als internationale Kraft in Europa leider immer noch nicht gerecht, denn das Zögern von Kanzler Scholz schwächt unsere internationale Position zunehmends. Mir ist die Diskussion bewusst, dass eine Lieferung von schweren Waffen an die Ukraine von manchen Menschen als Verlängerung des Krieges und des Leids der Menschen gesehen wird. Das Gegenteil ist aber der Fall: Nur, wenn es der Ukraine gelingt, die starke russische Armee weiter zu schwächen, wird Putin bereit sein, auf Augenhöhe Friedensverhandlungen einzugehen. Sollte er mit einer weiteren Offensive auf das Herz der Ukraine erfolgreich sein, so stehen wir nur der nächsten Bedrohungslage gegenüber – mit einem zur Expansion entschlossen Russland an den Grenzen der EU und der NATO. Einen neuen „Kalten Krieg“ oder gar einen weltkriegsähnlichen Zustand vermeiden wir nur, wenn Russland gestoppt wird. Ich wiederhole mich gerne: Auf den Schlachtfeldern der Ukraine wird mit diesen Waffen die Freiheit ganz Europas verteidigt.

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