Nun schon seit zwei Monaten dauert der Krieg Russlands gegen die Ukraine an und hat Auswirkungen auf ganz Europa. So sind auch in den Kommunen am Bodensee in den letzten Wochen zahlreiche Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, angekommen. Dies stellt die dafür zuständigen Behörden und Einrichtungen vor große Herausforderungen, wie mir bei einem gemeinsamen Besuch mit dem Landrat des Bodenseekreises, Lothar Wölfle und dem Sozialdezernenten Ignaz Wetzel in der der Seldner-Halle in Tettnang-Kau bestätigt wurde.

Der Bodenseekreis ist bei der Betreuung der Ankömmlinge äußerst professionell aufgestellt ist, und bietet den teils traumatisierten Menschen eine hervorragende Betreuung an. Den oftmals Frauen mit Kindern und älteren Menschen wird ein Dach über dem Kopf, Vollverpflegung, Waschmöglichkeiten, medizinische Unterstützung und Hilfe bei der Suche nach einer Wohnung angeboten. Eine Eingliederung in den Schulunterricht in Deutschland sei aber für die vielen Kinder, die hier ankommen, meist gar nicht notwendig, ließ Landrat Wöfle den Abgeordneten wissen, denn die Kindern erhielten Fernunterricht aus der Ukraine.

Ich bin aber auch nicht nur beeindruckt von der organisatorischen Leistung des Bodenseekreises sondern auch vom Tatendrang der geflüchteten Menschen und ihrem Willen, ihrer Zukunft eine positive Wendung zu geben. Besonders berührt hat mich die Geschichte einer Familie, die bereits nach 3 Tagen von der Flüchtlingsunterkunft in eine selbst gesuchte Wohnung ziehen konnte und sich nach Kräften bemüht, ihrer Situation etwas Positives abzugewinnen. Sie haben sich bewusst für unsere Bodenseeregion entschieden, um ihren Kindern die Schönheit unserer Region näher zu bringen und sich für unsere Kultur zu öffnen. Nach einem Aufenthalt in der Republik Moldau ist diese Familie weiter nach Deutschland gereist, nachdem sich die Situation auch dort im Grenzbereich verschärft hat.