Gelungenes „CDU-Stadtgespräch vor Ort“ in Markdorf. Unter fachkundiger Führung durch den Markdorfer Stadtförster Jörn Burger ging es mit gut 40 interessierten Bürgerinnen und Bürgern auf Erkundungstour durch den Markdorfer Stadtwald. An fünf verschiedenen Stationen erläuterte Förster Burger den Zustand des hiesigen Waldes und die Herausforderungen, die Klimaveränderungen, Rohstoffpreise oder Nachwuchsmangel im Forst mit sich bringen. Gleich zu Beginn des gut 1,5 stündigen Fußmarsches verdeutlichte Burger, dass der Wald in 30 Jahren sich sehr vom heutigen Waldbild unterscheiden würde. Insbesondere die Nadelbäume würden durch andere Arten zurückgedrängt. „Wenn es nach mir ginge, würde ich heute wieder deutlich mehr Nadelbäume aufforsten, damit wir in 30, 40 Jahren etwas davon haben“, so der Fachmann. Schon heute seien die Bestände deutlich zurückgegangen. Den interessierten Zuhörern führte er weiter aus, dass nämlich v.a. Nadelholz stabil genug sei, um es bspw. im Hausbau zu verwenden. Laubhölzer seien hingegen in der Regel in großen Teilen als Brennholz nutzbar. 

Eindrucksvoll erklärte Förster Burger an den einzelnen Haltepunkten, wie der Wald heute gepflegt würde und gingausführlich auf die vielen Fragen der Teilnehmer bspw. nach künftigen Baumarten, Konflikten zwischen unterschiedlichen Waldnutzern oder auf den Fachkräftemangel in seinem Bereich ein. 

Eine wichtige Erkenntnis war auch, dass aktiv bewirtschafte Wälder stabiler hinsichtlich der
Klimaveränderungen bzw. auch zur CO2-Speicherung sind, als sich selbst überlassene „Urwälder“.,

Der Waldspaziergang und der Bericht von Herrn Burger haben uns wieder einmal gezeigt, für wie viele Aufgaben unser Wald inzwischen wichtig ist: die Versorgung der Wirtschaft mit dem Rohstoff Holz, als nachhaltiger CO2-
Speicher, als Naherholungsraum und als Lebensraum unzähliger Tierarten. Die Politik muss hier
unbedingt helfen, um den Umbau des Waldes im sich wandelnden Klima zu begleiten. Für mich ist
bewirtschafteter Wald und damit das Bauen mit Holz in Zeiten der CO2-Einsparungen ein ganz
wichtiges Thema.


Ebenfalls unter den Spaziergängern war der frühere Stadtförster Konrad Jegler, der mit nostalgischen
Anekdoten der Veranstaltung zusätzlich Würze verlieh.