Ich bin genauso schockiert von den Geschehnissen in Afghanistan, wie die meisten. Auch ich halte es für ein schweres Versagen, dass sich solche Szenen nun tatsächlich abspielen. Schon vor vielen Wochen hätte gehandelt werden müssen, um den Abzug inklusive der Rettung derjenigen Menschen, die nun dem schwersten Schicksal ausgeliefert sind, zu planen und schließlich auch bereits einzuleiten.

Rettungsflüge über den Flughafen Kabul zu organisieren, nachdem die Taliban die Stadt eingenommen haben und bald in unmittelbarer Nähe des Flughafengeländes stehen dürften, könnte in Kürze nur noch mit schwer bewaffneten Spezialeinheiten und im Zweifel kämpfender Verteidigung des Geländes überhaupt noch zu bewerkstelligen sein – darüber müssen wir uns klar sein.

Dass es daher nun Aufgabe der internationalen Staatengemeinschaft und damit auch Deutschlands sein muss, in Windeseile so viele bedrohte Menschen wie möglich aus dieser Situation – und schließlich vor mittelalterlichen Bestrafungen, Folter und Tod – zu bewahren, hierüber sollte Einigkeit herrschen.

Ich bin von der Hoffnung getragen, dass hierzu Mittel und Wege gefunden werden und die größten Anstrengungen der internationalen Staatengemeinschaft unternommen werden.

Ich wünsche mir sehr, dass das Einrichten einer Luftbrücke gelingen wird.

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