Für gerechte Preise sorgen

In der Bodenseeregion stehen weiterhin kleine und mittlere familiengeführte Unternehmen im Mittelpunkt. Ziel ist es, die breite strukturelle Vielfalt der Betriebsformen und Produktionssysteme zu erhalten. Dies ist nur möglich, wenn die gute Arbeit der Landwirte auch angemessen entlohnt wird. Um dies zu erreichen ist insbesondere auf europäischer Ebene für faire Preise zu sorgen. Nicht nur im weltweiten Vergleich sondern auch im Vergleich zu anderen europäischen Ländern haben die Landwirte hierzulande deutlich strengere Vorschriften zu beachten. Unter diesen Voraussetzungen im harten weltweiten Preiskampf mithalten zu können ist daher kaum mehr möglich. Wir brauchen einheitlichere Rahmenbedingungen.

 

Tierwohl und Landwirtschaft in Einklang bringen

Dabei soll auf eine am Tierwohl orientierte, umweltgerechte, wirtschaftlich tragfähige sowie gesellschaftlich akzeptierte Nutztierhaltung in Deutschland hingearbeitet werden. Für artgerechte Haltung und mehr Tierwohl in den Ställen benötigen die Landwirte die entsprechenden Genehmigungen und für Investitionen brauchen Landwirte Planungssicherheit und finanzielle Förderungen. Mehr Tierwohl muss für den einzelnen Bauern ein positiver Wirtschaftsfaktor sein, dann wird sich in diesem Feld sehr rasch sehr viel bewegen. Die Politik sollte hier steuernd eingreifen. Mitentscheidender Faktor ist aber weiterhin der Verbraucher.

 

Agrarpakt und “Pro Biene”

Ich unterstütze den Volksantrag der Landwirtschaftsverbände „Gemeinsam unsere Umwelt schützen in Baden-Württemberg“, welcher mehr Mitspracherecht und einen gerechteren Ausgleich der Interessen von Umweltschutz und Landwirtschaft fordert.

Der „Agrarpakt“ der Bundesregierung hat Zielsetzungen, die faktisch die gleichen existenzgefährdenden Probleme für viele Bauern bedeuten würden wie das Volksbegehren „Rettet die Bienen“. Daher kann ich ihn so nicht akzeptieren. Dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Bioziden in Schutzgebieten gänzlich verboten werden soll, bedeutet gerade in der Bodenseeregion für viele bäuerliche Betriebe das Aus. Pflanzenschutz muss – wenn auch mit mehr Augenmaß – auch weiterhin möglich bleiben. Auch die Ausdehnung der ökologisch bewirtschafteten landwirtschaftlichen Fläche auf 20 Prozent bis zum Jahr 2030 halte ich nicht für sinnvoll, denn dafür haben wir momentan überhaupt keine Abnehmer – und das lässt sich durch politische Vorgaben auch nicht verordnen.

Wir brauchen eine nachhaltige, ökologisch verantwortbare, ökonomisch leistungsfähige, regional verankerte und einträgliche Landwirtschaft. Nur eine solche kann angemessen zur Erhaltung unserer attraktiven Kulturlandschaft beitragen.